Astrologie als Quelle
der Inspiration

Siderischer und tropischer Tierkreis

Ein paar Erklärungen zum Unterschied der beiden Systeme und wie ich sie persönlich beurteile

Wenn jemand am 1. Juli geboren wurde, geht man im Westen davon aus, diese Person sei vom Sonnenzeichen her Krebs. Nach dem siderischen Tierkreis steht die Sonne zu diesem Zeitpunkt aber noch im Sternzeichen Zwillinge.

Bei beiden Systemen wird die Ekliptik (die Ebene, auf der die Erde die Sonne umrundet, oder anders gesagt die Sonnenbahn) in zwölf Zeichen unterteilt. Die Ekliptik ist ein Himmelsstreifen, in dem sich die Sonne und alle in der Astrologie relevanten Planeten bewegen und die Sternbilder befinden.

Der Himmelsäquator (Erdäquator ins Universum projiziert) schneidet die Ekliptik an zwei Punkten. Diese Punkte sind der Frühlingspunkt und der Herbstpunkt. Also die Zeitpunkte der Tagundnachtgleiche.

Im tropischen Tierkreis wird gesagt, dass der Frühlingspunkt gleichzeitig auch den Beginn des Sternzeichens Widder festlegt. Es wird also ein Verhältnis von der Erde zur Sonne dargestellt. Der siderische Tierkreis orientiert sich an den fixen, bzw. siderischen Sternbildern.

Der Beginn des siderischen Tierkreises wurde im Altertum anhand von verschiedenen Fixsternen festgelegt. Der Abstand vom Frühlingspunkt zum siderischen 0 Grad Widder wird Ayanamsha genannt.

Da die Erde eine Neigung von 23,27 Grad zur Ekliptikebene hat, beschreibt sie eine Art Kreiselbewegung um den Ekliptikpol. Der Äquator (und dadurch auch der Frühlingspunkt) bewegt sich dadurch sehr langsam (eine vollständige Rotation der Erdachse dauert 25.770 Jahre ) rückwärts durch die Sternbilder auf der ekliptischen Ebene. Diese Bewegung nennt man ­Präzession. Die Präzession wird im ­siderischen Tierkreis berücksichtigt.

Vor ca. 1.600 Jahren standen der Frühlingspunkt und der siderische Anfang des Sternbilds Widder an ungefähr gleicher Stelle. Heutzutage liegen sie so um die 23 Grad auseinander.

Das siderische System wird in der vedischen Astrologie und auch von einigen westlichen Astrologen verwendet. Ich arbeite mittlerweile lieber siderisch, weil ich die Aussagen als umfassender und treffender empfinde.

In wenigen Worten könnte eine Erklärung für die Anwendbarkeit der beiden Systeme zum Beispiel so lauten: Im siderischen ­Tierkreis scheint unser SEIN als ewiges Wesen klarer durch. Die Zeichenstellung im tropischen Tierkreis (Verhältnis von Sonne zu Erde) drückt deutlicher unsere Konditionierungen und Anpassungsbe­mühungen an die Gegebenheiten dieser ­Inkarnation aus.

Ich arbeite schwerpunktmäßig mit Techniken der vedischen Astrologie.